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Der »schöne Schein« ist ein Leitmotiv des barocken Zeitalters. In dieser Zeit der Repräsentation, des Glanzes, der Üppigkeit und Lebenslust gehörte die Fayence neben dem Silber im Bereich der höfischen und adligen, aber auch der bürgerlichen Tischkultur seit Mitte des 17. und bis weit ins 18.Jahrhundert hinein zum begehrten Prunkgeschirr für Tafel und Etagere. Zunächst diente die Fayence - eine Irdenware mit einer weißen, deckenden Zinnglasur - als täuschend echter »Ersatz« für das über den Seeweg importierte, hoch begehrte chinesische Porzellan. Mit der Zeit entwickelte sich eine eigenständige, reiche und überaus reizvolle europäische Fayencekultur. Der opulent bebilderte Bestandskatalog des erschließt einen seit Museumsgründung 1888 wissenschaftlich unbearbeiteten, der Öffentlichkeit wie der Fachwelt weitgehend unbekannten, aber bedeutenden Kunstbestand. Annähernd 180 der prächtigen, für die begleitende Sonderausstellung sorgfältig restaurierten Kostbarkeiten aus Fayence werden in Bild und Text ausführlich vorgestellt. Die meisterhaft dekorierten und bemalten Kunstwerke zeugen noch heute von einer der kreativsten und produktivsten Epochen der europäischen Kunst-, Kultur- und Sozialgeschichte. Mehr lesen
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