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Paula Modersohn-Becker (1876-1907) zählt heute zu den großen Künstlerpersönlichkeiten der Moderne. Weitgehend unbeeinflusst von zeitgenössischen Kunstströmungen entwickelte sie einen individuellen Stil. Das »Selbstbildnis mit Kamelienzweig« gehört zu ihren Hauptwerken. Modersohn-Becker vereinfachte die Darstellung auf wesentliche Elemente und nahm damit die spätere Entwicklung des Expressionismus vorweg. Bei diesem Bild vergrößerte sie ihre ausdrucksstarken Augen und die den Zweig haltende Hand, führte die Künstlerin nur wenig aus. Dieses letztes Selbstporträt entstand in Auseinandersetzung mit ägyptischen Mumienporträts. Von dort übernahm sie nicht nur das schmale Format und die Frontalität der Darstellung. Dem Bild unterliegt ein Nachdenken über Tod und Vergänglichkeit. Der immergrüne Kamelienzweig steht hier für die ewige Wiederkehr von Erblühen und Verwelken, Werden und Vergehen. Die jung verstorbene Künstlerin machte sich früh Gedanken über den eigenen Tod. Am 26. 7.1900 trägt sie in ihrem Tagebuch ein: »Ich weiß, ich werde nicht sehr lange leben. Aber ist das denn traurig? Ist ein Fest schöner, weil es länger ist? Und mein Leben ist ein Fest, ein kurzes intensives Fest.« Der Hagener Sammler Karl Ernst Osthaus erwarb das Bild 1913 für die Sammlung des Folkwang Museums, zu deren Bestand es bis heute zählt. Der hochqualitative Druck zeigt den Pinselduktus der Malerin und vermittelt die feine Auswahl der Farbtöne. Daha fazla bilgi edinin
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