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Bereits 1923 hielt Siegfried Lichtenstaedter für möglich, was 1933 begann: Dass die Juden in Deutschland »totgeschlagen und ihre Güter den Ariern gegeben« würden. 1926 beobachtete er, wie - »heimlich ersehnt und schmunzelnd erwähnt« - Vernichtungswünsche gegen die Juden immer populärer wurden. Damals erschien auch die Satire über die München sehr ähnliche Stadt Anthropopolis: Als hier die Stelle des Gerichtsvollziehers mit einem Juden besetzt wird, gerät »dieses Amt zu 100 Prozent in jüdische Hand«! Daraus entspinnt sich eine sich langsam radikalisierende Kampagne, die in der Forderung endet, »das ganze Volk Israels unschädlich zu machen«! Früh erkannte Lichtenstaedter die Gefahren des leisen, jedoch hinterhältigen deutschen Antisemitismus und des allgemeinen, oft unvermutet hervorbrechenden Minderheitenhasses. Heute drängen lange verdeckte ethnische und religiöse Konflikte wieder auf die politische Tagesordnung. Auch das motivierte Götz Aly, die wichtigsten Texte Lichtenstaedters auszuwählen. In drei begleitenden Essays schildert Götz Aly außerdem Lichtenstaedters Leben und zeigt, wie aktuell diese Texte sind. Mehr lesen
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