Herbert von Karajan. Salzburger Orchesterkonzerte 1957. 4 CDs.

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1957, in seinem ersten Jahr als künstlerischer Leiter der Salzburger Festspiele, wollte Herbert von Karajan keinen Zweifel an seiner Vielseitigkeit als Dirigent aufkommen lassen. In vier Orchesterkonzerten standen neben zentralen Werken aus seinem symphonischen Repertoire auch Kompositionen auf dem Programm, mit denen Karajans Name heute weniger in Verbindung gebracht wird. Vor allem aber »importierte« er die Berliner Philharmoniker und teilte die Orchesterkonzerte zwischen ihnen und den zuvor an der Salzach als symphonischer Klangkörper konkurrenzlosen Wiener Philharmonikern auf. Beim Eröffnungskonzert war es traditionsgemäß denn auch das Spitzenorchester aus der Donaumetropole, das unter Karajan Bruckners 8. Symphonie aufführte - vielleicht etwas »erdiger«, weniger weltentrückt als in anderen Aufführungen. Besonders die selbstbewusst und kräftig aufgetragenen Klangfarben der Streicher und Bläser ermöglichten gleichwohl größte, durch den Anlass gebotene Feierlichkeit. Ihren gemeinsamen, virtuosen wie temperamentvollen Mozart-Stil präsentierten die Berliner Philharmoniker und ihr Chefdirigent Karajan einen Tag später mit der »Haffner«- und der »Jupiter«-Symphonie, wie auch dem Klavierkonzert KV 467 mit Géza Anda als Solisten. Ihren zweiten Auftritt mit Karajan, ebenfalls im als Aufführungsort heute kaum mehr vorstellbaren Mozarteum, bestritten die Berliner Philharmoniker mit einem rein zeitgenössischen Programm: Der Uraufführung der Symphonia parabolica von Theodor Berger - einem Schüler von Franz Schmidt und Erich Wolfgang Korngold - folgten Werke von Gottfried von Einem und die mit Mut zum Pathos interpretierte 3. Symphonie »Liturgique« von Arthur Honegger. Mit diesem »Bekenntniswerk« hatte Karajan geradezu einen Bogen zum dazwischen liegenden Konzert mit den Wiener Philharmonikern gespannt - mit Brahms’ Deutschem Requiem in der Felsenreitschule. Neben dem Wiener Singverein, auf den Karajan auch in den folgenden Jahrzehnten für die großen Werke der Chorliteratur immer wieder zurückgreifen sollte, waren als Solisten Lisa Della Casa und Dietrich Fischer-Dieskau zu hören: eine vielleicht erst mit der Distanz eines halben Jahrhunderts in ihrer Einmaligkeit zu würdigende Sternstunde. Daha fazla bilgi edinin

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