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Wie unterschiedlich eine musikalische Gattungsbezeichnung von Komponisten verschiedener Epochen interpretiert werden kann, zeigt das Kammerorchester Basel auf seiner neuen CD »Divertimento«. Das Divertimento in D-Dur KV 131 von Mozart aus dem Jahre 1772 ist durch die ungewöhnlich starke Bläserbesetzung besonders reizvoll anzuhören. Die Definition eines Divertimentos als mehrsätziges Instrumentalwerk mit unterhaltsamen, heiteren bis tanzartigen Charakter erfüllt diese Komposition vollständig. Ganz im Gegensatz dazu steht das 1940 entstandene Divertimento für Bläseroktett von Gideon Klein. Bis auf die Satzbezeichnungen weist diese Komposition wenig vom typischen Charakter dieser Gattung auf. Das lediglich als Bleistiftmanuskript überlieferte Werk wurde erst 1990 wiederentdeckt und zu einer spielbaren Version ausgearbeitet. Das von Paul Sacher, dem Gründer des Kammerorchesters Basel, in Auftrag gegebene und 1940 uraufgeführte Divertimento für Streicher von Bartók wurde in nur zwei Wochen und wenige Monate vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges komponiert. Es drückt die innere Zerrissenheit des Komponisten aus, in seiner Heimat zu bleiben oder doch nach Übersee ins Exil auszuwandern. »Die Basler spielen sämtliche Werke mit außergewöhnlicher Wandlungsfähigkeit: mit stilistischem Feingefühl bei Mozart, mit verzweifeltem Biss bei Bartók und Klein und immer mit begeisternder Energie. Eine großartige CD.« (FonoForum) Meer lezen
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